Heute stellen wir Ihnen die Stadt Inca vor. Geprägt von den Römern, etabliert sich Inca zum Lederwaren-Eldorado. Kulturell bietet die Stadt auch einiges.
Inca ist nach Palma und Manacor die drittgrößte Stadt der Baleareninsel Mallorca und befindet sich im Inselinneren. Die Gemeinde blickt auf eine mehrere Jahrhunderte alte Schumacher-Tradition zurück und ist das wirtschaftliche Zentrum des Schuh- sowie Lederhandwerks auf der Insel. Obwohl sich Inca auf den Tourismus eingestellt hat, konnte sich die Gemeinde ihre Ursprünglichkeit bewahren.
Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von knapp 59 Quadratkilometer und befindet sich in der Region “Es Raiguer” in der Nähe der “Serra de Tramuntana“. Die Inselhauptstadt Palma de Mallorca ist rund 30 Kilometer entfernt und liegt in südwestlicher Richtung. Die beliebte Touristenstadt Alcúdia ist knapp 25 Kilometer entfernt und liegt im Nordosten von Inca. Erste Siedlungen der heutigen Gemeinde stammen aus dem 13. bis 2. Jahrhundert vor Christus (Talayot-Kultur). Als die Römer die Insel Mallorca besetzten, bewohnten sie diese Siedlungen. Im Laufe der maurischen Epoche trug die Stadt den Namen “Inkan”. Heute leben in der Gemeinde über 32.000 Einwohner.
Die Gemeinde liegt direkt an der Autopista MA-13 und ist bestens an das Straßennetz der Baleareninsel angebunden. Eine Anreise mit dem eigenen Fahrzeug ist problemlos möglich, jedoch ist das Altstadtgebiet im Zentrum der Stadt eine autofreie Zone. Am besten stellen die Touristen ihr Fahrzeug in einer möglichst zentralen Lage ab und erkunden die Stadt auf Schusters Rappen. Alternativ ist eine Anreise mit dem Bus oder mit der Bahn möglich. Seit 1875 besitzt die Stadt einen eigenen Bahnhof und dieser entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem der wichtigsten Zentren für Güterumschlag und Personenverkehr. Der heutige Bahnhof befindet sich im Südwesten der Altstadt und besitzt 3 Bahnsteiggleise. Die Bahnverbindung von Palma nach Inca ist ausgezeichnet, die Züge fahren 3 in der Stunde. Der zentrale Busbahnhof befindet sich in der unmittelbaren Umgebung des Bahnhofs. Eine Anreise mit dem Bus ist von Palma aus weniger empfehlenswert. Aufgrund der direkten Zugverbindung gibt es zwischen beiden Städten keine direkten Buslinien.
Für mallorquinische Verhältnisse ist Inca eine recht große Stadt. Trotzdem können Touristen so gut wie alles in der Stadt zu Fuß erreichen. Die Gemeinde zeichnet sich durch ein besonders vielseitiges Stadtbild aus: Das kulturelle und architektonische Erbe vermischt sich hier gekonnt mit renovierten und modernen Gebäuden. In der Stadtmitte befindet sich ein idyllischer, majestätischer Platz mit einem großen sehenswerten Wasserbrunnen. Der Platz ist umgeben von mehreren exotischen Palmen und lädt zum Verweilen ein. In und um Inca herum gibt es einige malerische Bauten. Eines der sehenswertesten Gebäude in der Stadt ist die Kirche “Santa María la Mayor”. Die typische Barock-Kirche wurde im 18. Jahrhundert erbaut und steht auf den Trümmern der 1248 erbauten Pfarrkirche “Santa Maria d’Inca”. In der Sakristei erwartet die Besucher ein sehenswertes Bildnis der “Sa Madonna d’Inca”. Das bekannte Kunstwerk wurde 1373 von Jaun Dauder gemalt.
Das bekannte Dominikanerkloster “Convent de Sant Domingo” ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Dominikanerkloster wurde im Jahr 1604 gegründet und im Jahr 1993 umfangreich restauriert. Im Rahmen einer Besichtigung werden Touristen nicht nur von dem quadratischen Glockenturm des Klosters begeistert sein. Neben dem imposanten Glockenturm warten im Inneren des Klosters einige schöne Gemälde und ein imposanter Hauptaltar auf die Besucher. Im schönen Barockhof können die Touristen anschließend verweilen und die Ruhe genießen. Das Kloster “San Francisco” kann ebenfalls besichtigt werden. Im Inneren befinden sich ein schöner Kreuzgang, ein sehenswerter Hauptaltar und eine imposante Statue vom heiligen “Franz von Assisi”.
6 Kilometer von Inca entfernt befindet sich der rund 304 Meter hohe Berg “Puig d’Inca”. Vom Gipfel haben die Touristen eine einmalige Aussicht auf die schöne Landschaft. Besonders Mutige können sich hier sogar als Drachenflieger beweisen. Geschichtlich interessierte Touristen besuchen am besten das Kloster “Santa Magdalena”. Dieses wurde im 13. Jahrhundert auf den Berg gegründet und ist noch gut erhalten. Im Inneren gibt es einfache Holzbänke sowie eine Madonna. Von der Terrasse des Klosters aus haben die Besucher einen wundervollen Blick in auf malerischen Landschaften.
Die Gemeinde ist fast weltbekannt für ihre Schuhe, Lederwaren, Lederkleidung und Taschen aus Leder. In der Stadt befinden sich die ältesten Schumacher-Zünfte der Baleareninsel. Deren Geschichte geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Noch heute gibt es überall in der Stadt kleinere Werkstätten. Darüber hinaus befinden sich um den Bahnhof herum, im Zentrum und am Stadtrand unzählige Leder- und Schuhgeschäfte sowie Leder-Outlets. Das bekannteste Schuhgeschäft ist der Flagshipstore der mallorquinischen Schuhmarke Camper.
Jeden Donnerstag findet in Inca der Wochenmarkt statt. Dieser erstreckt sich über mehrere Straßen im Zentrum. An diesem Tag ist die ganze Altstadt voller bunter Marktstände. Hier spielen nicht nur die bekannten Lederwaren eine Rolle. Die Besucher erwarten auch Souvenirs, elektronische Waren, T-Shirts und Parfüms. Im Marktgebäude (liegt an der “Carrer Miquel Durán”) befinden sich 3 Marktstände. Diese sind jeden Vormittag geöffnet und verkaufen bevorzugt einheimische Produkte. Lebensmittel bekommen die Touristen im Zentrum der Stadt eher in kleineren Geschäften. Die großen Supermärkte und Ketten befinden sich in den Außenbezirken.
Die bekanntesten Leder-Outlets der Stadt liegen direkt an der Hauptumgehungsstraße. Touristen, die lieber in Ruhe einkaufen und den Trubel meiden, finden etwas außerhalb des Zentrums einige Geschäfte. Besonders empfehlenswert sind die Straßen “Carrer de n’Antoni Torrandell” und “Avenida Antonio Maura”.
Das Jazz Festival findet jedes Jahr im Juli statt und dauert 4 Tage. Das Festival ist der Treffpunkt für nationale und internationale Jazzmusiker. Diese teilen ihre Liebe zur Musik miteinander und feiern gemeinsam. Die Besucher erwarten Jazz-Events im Kloster “Sant Domingo” und verschiedene Open-Air-Konzerte. Zudem nehmen einige Restaurants und Bars im Zentrum der Stadt teil und bieten den Besuchern Tapas und Wein zu günstigen Preisen an.
Jahr für Jahr findet im November “Dijous Bo”, eine große, internationale Markt- und Landwirtschaftsmesse, statt. Die größte Outdoor-Veranstaltung auf Mallorca erfreut sich an einer riesigen Beliebtheit und 100.000 Besucher sind somit keine Seltenheit. Knapp eine Woche später wird in Inca noch eine große Oldtimer-Messe veranstaltet.
In der ehemaligen Stierkampfarena von Inca finden regelmäßig Konzerte und Kulturveranstaltungen statt. Das Wachsfigurenkabinett “Museo de sera” und das Theater von Inca sind mehr als einen Besuch wert. Touristen, die sich für das kulinarische Erbe von Mallorca interessieren, sollten unbedingt eines der Kellerlokale in Inca besuchen. In diesem kleinen und besonders schön gestalteten Restaurants erwartet die Besucher eine große Auswahl an leckeren lokalen Gerichten.
Inca wird oft als das Herz von Mallorca bezeichnet. Aufgrund der zentralen Lage ist die Gemeinde ein hervorragender Ausgangspunkt für Ausflüge in verschiedene Teile der Insel. Von Inca aus erreichen die Touristen in kürzester Zeit viele kleinere Dörfer und einige sehenswerte Städte. Besonders empfehlenswert sind die Hauptstadt Palma de Mallorca, die Gemeinden Sóller und Manacor sowie die Touristenhochburg Alcúdia. Mit dem bekannten “Tren de Sóller” (Roter Blitz) können die Touristen eine unvergessliche Eisenbahnfahrt in die Hauptstadt unternehmen. In Palma gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, genügend Shopping-Möglichkeiten und viele empfehlenswerte Plätze. Touristen ohne Höhenangst sollten unbedingt das “Cap de Formentor” besuchen. Der höchste Punkt liegt 384 Meter oberhalb des Meeresspiegels. Vom “Port de Pollença” aus führt eine rund 14 Kilometer lange Straße zum Cap (nördlichster Punkt der Baleareninsel). Hier erwarten die Besucher eine eindrucksvolle Steilküste, ein sehenswerter Leuchtturm und eine einmalige Aussicht auf das Meer und die Nachbarinsel.