Das Cap Formentor gilt als
landschaftliches Highlight Mallorcas. Am nördlichsten Punkt der Insel
ragt die gleichnamige Halbinsel weit ins Meer hinein.
Längst gilt das Cap Formentor als landschaftliches Highlight der Baleareninsel. Am nördlichsten Punkt Mallorcas ragt die gleichnamige Halbinsel auf 20 Kilometern Länge bis ins Meer hinein. Wo die steil abfallende Küste eine Höhe von knapp 400 Metern erreicht, erwartet Sie eine faszinierende Ursprünglichkeit. Nur von den Elementen erschaffen, prägen zerklüftete Felsen und schroffe Berge den mallorquinischen “Treffpunkt der Winde”. Auf dem Weg zum Cap Formentor erleben Sie den östlichen Ausläufer der Serra de Tramuntana im Wechsel von beschaulichen Hochtälern und malerischen Buchten, pittoresken Fischerorten und atemberaubenden Aussichtspunkten. Ihren Tagesausflug zur sehenswerten Halbinsel Formentor sollten Sie nicht ohne Badebekleidung und Picknickkorb beginnen!
Startpunkt der abenteuerlichen Tour ist Port de Pollenca. Der Ferienort im Inselnorden ist aus dem Landesinneren über Pollenca und aus dem Süden über Alcúdia
erreichbar. Aufgrund seiner geschützten Lage in der Bucht von Pollenca
gilt das einstige Fischerdorf in Nähe zum Cap Formentor als eines der besten Segelreviere Europas und neben Palma
als zweiter königlicher Yachthafen. Rund um das Hafenviertel laden
gemütliche Restaurants und hübsche Geschäfte zum Verweilen ein.
Bereits
Agatha Christie fühlte sich in den 30er Jahren von der Aussicht auf dem
Pinienweg inspiriert. Heute ist der entspannte Hafenort für viele
englischsprachige Mallorca-Liebhaber zu einem Zweitwohnsitz geworden.
Zudem hat sich die Stadt zu einer Anlaufstätte für Radsportler
entwickelt, welche entlang der Westküste auf der eindrucksvollen Route
von Andratx zum Cap Formentor unterwegs sind. An der Hauptstraße nach
Palma befindet sich eine 9-Loch Golfanlage mit uralten Olivenbäumen und
tollem Blick auf die Urlaubsregion.
Sofern Sie in Port de
Pollenca lieber wandern gehen möchten, dann durchqueren Sie am besten
das Boquer Tal, in dem Sie mit etwas Glück den seltenen Eleonorenfalken
beobachten können. In eine raue Landschaft von beeindruckender Schönheit
tauchen Sie auf dem Trockensteinweg GR 221 ein, der mit einigen
Herausforderungen bis zum Kloster Lluc verläuft. Von Port de Pollenca
zum Cap Formentor führt ein alter Leuchtturmwärterweg, der an
Naturschauspiel kaum zu überbieten ist.
Von nun an sind Ihre Fahrkünste auf der 14 Kilometer langen Peninsula de Formentor gefordert, denn die Serpentinen bis zur Nordspitze Mallorcas
eignen sich nur für erfahrene Autofahrer. Geplant wurde die MA-2210 von
Straßenbauingenieur Antonio Paretti. Ab Port de Pollenca folgen Sie in
nördlicher Richtung der Ausschilderung “Cap Formentor”. Die grandiose
Strecke endet wörtlich am “Ende von Formentor”, wo seit 200 Millionen
Jahren Wind und Wasser eine bizarre Welt aus Kalkstein formen.
4 Kilometer von Port de Pollenca entfernt, erkunden Sie am Mirador de Sa Creueta
die erste Sehenswürdigkeit. Da alle Touristenbusse auf der Fahrt
zum Cap Formentor den attraktiven Aussichtspunkt ansteuern, kann der
Parkplatz überfüllt sein. Bis Sie den Meerblick genießen können, steht
Ihnen ein kurzer Spaziergang auf verschlungenen Wegen und waghalsigen
Treppen bevor. Nur schwindelfrei sollten Sie in 232 Metern Höhe sein!
Belohnt werden Sie mit einer fantastischen Sicht auf die Illot del
Colomer, eine aus dem Meer ragende Felsformation. Die “Taubeninsel”
zählt zu den meistfotografierten Motiven der Balearen.
Nur wenige Besucher besichtigen an der Straße zum Cap Formentor den Wachturm “Talaia d’Albercutx”. Dabei bietet der Weg eines der schönsten Panoramen am Mittelmeer.
Heute können Sie das 500 Jahre alte Bauwerk über eine Leiter erobern.
Früher diente der verwunschene Turm dazu, nach Piraten Ausschau zu
halten. Sobald feindliche Schiffe das Eiland ansteuerten, entzündete der
Wachmann ein Feuer, das anderen Posten als Warnung diente.
Auf der Tour zum Cap Formentor zieht es die meisten Badegäste und Wassersportler zum Cala Formentor, auch unter dem Namen Cala Pi de la Posada
bekannt. Ihrem Auto steht ein bewachter Parkplatz zur Verfügung. Der
Bootsanleger ist ein beliebter Halt für Ausflugsschiffe.
Schattenspendende Bäume umgeben den feinsandigen Strand, der knapp einen
Kilometer Länge misst. Türkisfarbenes Wasser versprüht eine exotische
Atmosphäre. Das Restaurant mit Terrasse bietet einen wunderbaren Blick
über die Bucht, in der 1931 das erste Luxushotel Mallorcas entstand. Bis
heute genießt das Boutique-Hotel Formentor weltweit einen erstklassigen
Ruf. Hier ließen sich bereits Winston Churchill, Peter Ustinov, Audrey
Hepburn, Gracia Patricia von Monaco und Helmut Schmidt verwöhnen.
Die Cala Murta bietet Romantik pur. In Nähe zum Cap Formentor gilt der naturbelassene Kieselstrand als eine der schönsten Badebuchten Mallorcas.
Für Kinder weniger geeignet, ist das Kleinod ideal zum Entspannen und
Picknicken. Vom Parkplatz aus benötigen Sie etwa 25 Minuten, um die
Bucht zu erreichen. Wer den mühsamen Weg nicht scheut, wird von der Ruhe
und Abgeschiedenheit begeistert sein. Auf der linken Seite befindet
sich ein Anwesen der Stiftung Fundació Rotger-Villalonga, das dem
Bischof von Mallorca als Ferienresidenz dient. An der Straße Camí del
Castellet beginnt ein Fußweg zum Cap Formentor.
Paradiesisch und unberührt präsentiert sich die Cala en Gossalba.
Perfekt zum Ankern gilt die Bucht als Hotspot der Unterwasserwelt. Zur
Tauchzone gelangen Sie auf einem 2.500 Meter langen Fußweg, der
beträchtliche Höhenunterschiede birgt. Die Cala Figuera bietet einen
Strand für Individualisten. An Kilometer 13 der Straße zum Cap
Formentor ist der 1.400 Meter lange Abstieg Kindern nicht zu empfehlen.
Wer die “Feigenbucht” besucht, erlebt in der fjordähnlichen Landschaft
mit zwei Seitenarmen eine einzigartige Stimmung. Nach Jahren im
Dornröschenschlaf weichen baufällige Hotels zugunsten Neubauten mit
gehobener Ausstattung.
Bei Kilometer 14 fahren Sie auf dem
letzten Abschnitt der Serpentinenstraße durch einen Tunnel des Berges
Fumat (383 m). Jetzt prägen Hochtäler das östliche Ende der Halbinsel,
auf dem weithin sichtbar der Höhepunkt Ihres Ausflugs
thront. Im 19. Jahrhundert wurde der Leuchtturm unter schwierigen
Bedingungen am Cap Formentor errichtet. Bis heute weist der Far de
Formentor Schiffen und Flugzeugen den Weg. Besuchern ist das maritime
Bauwerk nicht zugänglich. Unterhalb des Turms können Sie sich in einem
Bistro stärken. Bei klarer Sicht blicken Sie bis zur Nachbarinsel
Menorca.
Vor allem in der Hochsaison ist die Straße zum Cap
Formentor stark befahren. Infolge des hohen Fahrzeugaufkommens stehen am
Leuchtturm nicht genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung. Deshalb
verhängte die balearische Regierung erstmals 2018 ein Fahrverbot für Autos und Motorräder.
Ab Port de Pollenca wurde für Besucher ein Pendelverkehr (Bus 353)
eingerichtet. Von der Regelung ausgenommen ist die Nebensaison zwischen
Oktober und April. Außerdem können Sie Mallorcas schönstes Ende in einer
geführten Tour per Bus und Schiff entdecken.
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