Manacor - die zweitgrößte Stadt auf Mallorca fernab von Tourismus

Manacor
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Auf Mallorca gibt es viele interessante Orte. Mit über 40.000 Einwohnern ist Manacor nach der Hauptstadt Palma die zweitgrößte Stadt der Insel. Die Gemeinde befindet sich fernab vom Massentourismus im östlichen Teil und ist das Zentrum der Möbel- und Perlenindustrie von Mallorca.

Die wichtigste Industriemetropole Mallorcas

Das spanische Wort “man a cor” heißt in Deutsch so viel wie “Hand aufs Herz”. Der Name der Gemeinde leitet sich vom Berberclan Mancur ab, der dieses Gebiet vor der Eroberung durch die Katalanen bewohnte. Obwohl die Stadt vor allem für ihre industriellen Produkte geschätzt wird, prägen zahlreiche Naturschutzgebiete und weitläufige Wälder die Landschaft. Die Region um das Zentrum der mallorquinischen Möbel- und Perlenindustrie ist geprägt von großen Getreidefeldern und zahlreichen Mandelbaum- sowie Feigen-Plantagen. Zur Gemeinde Manacor zählen unter anderem Porto Cristo, Cala Anguila, Cales de Mallorca, S’Estany d’en Mas und S’Illot. Die Gemeinde erstreckt sich über eine Fläche von über 260.000 Quadratkilometer. Manacor grenzt im Süden an Felanitx, im Nordwesten an die Gemeinde Petra, im Westen an “Vilafranca de Bonany” und im Nordosten an die Gemeinde “Sant Llorenç des Cardassar”. Östlich von Manacor befindet sich eine 27 Kilometer lange Küste.

Geschichte und Kultur von Manacor

2000 bis 1500 vor Christus begann die Besiedlung des heutigen Gebiets von Manacor. Aufgrund der archäologischen Funde aus der Nähe der Pfarrkirche wird der Ursprung der Gemeinde auf 902 bis 1.228 datiert. Direkt im Anschluss an die katalanische Rückeroberung der Insel bekam Manacor im Jahre 1300 die Stadtrechte von Jaume II. Einige Gebäude aus dieser Zeit sind bis heute gut erhalten. Im Jahre 1576 begann der Dominikanerorden mit dem Bau einer Barockkirche und gründete das Kloster “Sant Vicenç Ferrer”. In den nächsten 200 Jahren wurde die städtische Entwicklung und das soziale Leben maßgeblich durch den Dominikanerorden geprägt. 1835 ging das Eigentum der Mönche in den staatlichen Besitz über.

Die regionale Landwirtschaft war bis zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert der wichtigste Wirtschaftszweig der Gemeinde. Durch den Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Manacor und Inca entwickelte sich die Stadt zu einem industriellen Zentrum. Neben den traditionell hergestellten Töpferwaren, Weinen und Likören erlangte die Fertigung von Kunstperlen, Möbeln und Branntweinen eine erhebliche, wirtschaftliche Bedeutung. Durch den aufkommenden Tourismus im 20. Jahrhundert entstanden in der Stadt viele Geschäfte, Bars und Restaurants. Trotz der maßgeblichen Verbesserung der Infrastruktur hat die Industriestadt ihren besonderen Charme nie verloren.

Manacor – die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

Nostra Senyora dels Dolors

Mitten im Zentrum der Gemeinde befindet sich die historische Kirche “Nostra Senyora dels Dolors”. Das Gebäude wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts im neugotischen Stil erbaut. Der 80 Meter hohe Glockenturm sieht nicht nur beeindruckend aus, er ist zudem das höchste Gebäude auf der Insel.

Kloster Sant Vicenç

Das Kloster befindet sich ebenfalls im Ortszentrum und besteht aus einer Kirche und einem Klosterhof. Nachdem die Mönche ausgezogen waren, wurden die Räumlichkeiten unter anderem als Gefängnis und Telegrafenamt benutzt. Heute befindet sich die Gemeindeverwaltung im Kloster. Kirche (1617 eröffnet) und Innenhof sind für Touristen frei zugänglich.

Perlenfabrik Majorica

In der Gemeinde werden seit dem Jahre 1860 täuschend echte Perlenimitate hergestellt. Majorica ist die größte und bekannteste Manufaktur. Touristen, die sich für die Perlenmanufaktur interessieren, sollten eine Werksführung buchen. Bei dieser wird ihnen die makellose Nachahmung der Perlen samt Geschichte und Technik erklärt. Nach Abschluss der Führung können sie in Ruhe im Werksladen stöbern.

Rafael Nadal Sports Center

Der bekannteste Sohn der Stadt ist Rafael Nadal, einer der besten Tennisspieler der Welt. Er errichtete in seiner Heimatstadt einen 40.000 Quadratmeter großen Komplex. In diesem befinden sich ein Aktivhotel, ein riesiges Fitnessstudio, ein Museum mit einer beeindruckenden Projektionshalle und ein Sports-Café.

Stadtzentrum und Fußgängerzone

In der Stadt gibt es mehrere Restaurants, Bars und Cafés sowie genügend Einkaufsmöglichkeiten. Besonders empfehlenswert sind die Fußgängerzone und das historische Viertel rund um die Kirche. Hier gibt es zahlreiche Boutiquen und Läden sowie viele kleine, schmale Gassen mit sehenswerten alten Stadthäusern und herrlichen Fassaden. Der Wochenmarkt in der Fußgängerzone ist mehr als einen Besuch wert. Hier gibt es viele traditionelle und bunte Stände voll mit Produkten, die aus Manacor und der Region stammen. Ende Mai bis Anfang Juni findet in der Stadt jedes Jahr das Fest “Fires i Festes de Primavera” statt. Die Festlichkeiten dauern mehrere Tage an und enden mit einem farbenprächtigen Umzug.

Ausflugsziele und Aktivitäten in der Nähe von Manacor

Direkt an der Landstraße, die von der Gemeinde nach “Cales de Mallorca” führt, befindet sich der Turm “Torre dels Enagistes”. Schutzbau und Herrenhaus stammen aus dem 14. Jahrhundert und beherbergen heute das historische Museum von Manacor. Hier erwartet die Besucher eine vielseitige Ausstellung der Völkerkunde und Archäologie mit bemerkenswerten Ausstellungsstücken. Der Eintritt ist kostenlos.

Dank der rund 27 Küstenkilometer gibt es in der Nähe von Manacor zahlreiche Strände. Diese erfreuen sich vor allem aufgrund der geschützten Lage in kleineren Buchten an einer großen Beliebtheit. Die Region eignet sich hervorragend für Wassersportler und Badeurlauber. Wasser-Sauberkeit und Service-Qualität der Strände wurden mehrfach ausgezeichnet. Die artenreiche Unterwasserwelt ist zum Tauchen und Schnorcheln ideal.

Im Westen von Manacor befindet sich die Gemeinde Porto Cristo. Hier gibt es einen kleinen, schönen Yachthafen und einen im Jahr 1577 errichteten Wachturm. Der sehenswerte Hafen lädt mit seinen vielen kleinen Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. An der östlichen Seite des Hafenbeckens befindet sich der “Club Nautico”. Neben dem riesigen Pool dürfen die Gäste das hauseigene Restaurant und die Bar benutzen und haben einen atemberaubenden Blick auf den Hafen.

Der Nähe von Porto Cristo befindet sich eines der beliebtesten Ausflugsziele der Insel. Die Drachenhöhlen (Coves del Drac) sind ein beeindruckendes Tropfstein-Höhlensystem und beherbergen den größten, unterirdischen See in ganz Europa.


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