Arbeiten auf Mallorca – Nützliche Tipps von Marcel Remus

Arbeiten auf Mallorca – Nützliche Tipps von Marcel Remus

Dort leben, wo andere Urlaub machen? Arbeiten auf Mallorca ist der Traum zahlreicher Menschen. Marcel Remus sagt Ihnen, was Sie beachten sollten.

Für viele ist der Traum längst zur Realität geworden, zumal inzwischen schätzungsweise knapp 60.000 Deutsche auf der Baleareninsel im Mittelmeer leben. Angesichts der atemberaubend schönen Natur und der ausgezeichneten klimatischen Bedingungen auf Mallorca erscheint das Leben hier harmonischer sowie leichter als im Heimatland. Aber nicht für jeden Auswanderer verläuft der Start so reibungslos wie erhofft. Denn gerade für das Arbeiten auf Mallorca gilt es einige wichtige Aspekte zu beachten.


Erfolgreiche Jobsuche für ein Arbeiten auf Mallorca

Nicht wenige Auswanderer begehen den Fehler, sich erst nach ihrem Umzug auf die Insel der Jobsuche zu widmen. Dies verursacht einen vermeidbaren Druck, schließlich ist ein regelmäßiges Einkommen die maßgebliche Voraussetzung dafür, laufende Ausgaben für Miete sowie Verpflegung decken und einen längerfristigen Aufenthalt auf der Insel ermöglichen zu können. Eine gute Grundlage für das Arbeiten auf Mallorca schaffen Sie somit dadurch, indem Sie sich bereits im Vorfeld von Deutschland aus nach einer Anstellung umsehen. Hierzu bieten sich etwa Inserate auf Jobbörsen an, die für ein Arbeiten auf Mallorca passende Arbeitsstellen beinhalten. Schauen Sie sich zudem auch auf den Internetseiten der Unternehmen um, die auf der Baleareninsel ansässig sind. Immer wieder sind hier Stellenausschreibungen zu finden. Stellen auf dem mallorquinischen Arbeitsmarkt werden ferner durch das Arbeitsamt der Balearen SOIB (Servei d’Ocupaciò de les illes Balears) vermittelt. Alternativ können Sie Ihren nächsten Urlaub auf Mallorca mit der Jobsuche verbinden.


Gute Sprachkenntnisse von Bedeutung

Mallorca ist zwar bekannt dafür, dass ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung auch Deutsch versteht. Doch gute Kenntnisse der spanischen und mallorquinischen Sprache machen viele Unternehmen zur Bedingung, um auf der Baleareninsel arbeiten zu dürfen. Auf Mallorca können Sie hierzu einen entsprechenden Sprachkurs belegen. Noch besser ist es, wenn Sie bereits die Sprachkenntnisse mitbringen und schon in Deutschland einen Spanisch-Sprachkurs absolvieren. Dies gilt umso mehr für den Fall, dass Sie im Rahmen Ihrer neuen Tätigkeit häufig im Kundenkontakt stehen. Doch nicht nur das Arbeiten auf Mallorca wird Ihnen dadurch leichter fallen. Auch der Austausch mit Behörden und Vermietern wird Ihnen weniger Hemmungen bereiten, wie auch das wiederholte Einkaufen. Nicht zuletzt lassen sich Kontakte schneller knüpfen. Ferner wird Ihnen auch die Umgewöhnung nicht so schwerfallen, während gemeinsame Erfolge in der Familie die Vorfreude steigern.


Mallorca mit vielfältiger Berufslandschaft

Mit ihren fast genau 3.600 Quadratkilometern ist die Baleareninsel zwar nur so groß wie Berlin und das Saarland zusammen. Dennoch kann die Sonneninsel auf zahlreiche ansässige Firmen verweisen, die für das Arbeiten auf Mallorca grundsätzlich infrage kommen. Gerade die Tourismusbranche bietet immer wieder Jobs, was bei über zehn Millionen Besuchern im Jahr nicht weiter verwundert. Dies wiederum sichert auch für die zahlreichen Beschäftigten im Einzelhandel eine langfristige Perspektive. Als “extranjeros” (Ausländer) bietet sich oft eine Anstellung in Reiseunternehmen an. Hierbei können Sie sich nämlich in einigen Fällen Ihre Muttersprache zunutze machen. Bedenken Sie jedoch, dass die meisten Jobs im Tourismussektor saisonal sind. Als Hochsaison gilt dabei die Zeit vom 1. Mai bis zum 31. Oktober.

Neben vielen namhaften Modeboutiquen finden sich hier auch kleinere Geschäfte sowie Unternehmen, die etwa im Lebensmittel- oder Einrichtungssektor zuhause sind. Nicht nur Servicekräfte sowie IT-Spezialisten, sondern vor allem auch Handwerker, Naturwissenschaftler sowie Ingenieure sind gefragt. Jobangebote richten sich oft auch an Call-Center-Agenten, Promoter, Haushaltshilfen, Event-Manager, Animateure, Köche, Rezeptionisten und Gärtner. Teilweise haben sich inzwischen diverse Firmen in regelrechten Bürokomplexen niedergelassen. So etwa der Campus Parc Bit im Norden von Palma, der 140 Unternehmen mit etwa 2.500 Mitarbeitern beherbergt. Im Silicon Valley von Mallorca sind dabei überwiegend Firmen und Start-Ups aus den Sektoren Technologie und Touristik anzutreffen.


Formale Hürden fallen gering aus

Rein formell sind für das Arbeiten auf Mallorca keine großen Hindernisse gegeben. Denn als EU-Bürger dürfen Sie in Spanien auch ohne eine spezielle Arbeitserlaubnis eine Stelle besetzen. Für die Einreise genügt es demnach, sich anhand von Reisepass oder Personalausweis auszuweisen. Nehmen Sie einen Job auf, benötigen Sie jedoch eine Steuer- und Identifikationsnummer, die Numero de Identidad de Extranjero (N.I.E.). Sie ist für Ausländer eine Art Kennnummer und wird bei offiziellen Vorgängen wie Mietvertragsabschluss, Kontoeröffnung und diversen Behördengängen benötigt. So ist diese Nummer auch unumgänglich, wenn Sie einen Arbeitsvertrag unterzeichnen oder sich selbständig machen möchten. In einigen Fällen kann es zudem erforderlich werden, das Ausbildungszeugnis offiziell in Spanien anerkennen zu lassen. Die NIE erhalten Sie auf der Insel in der Oficina de Extranjería im Poligono de Levante in der Hauptstadt Palma. Hierfür müssen Sie etwa 9,45 Euro bezahlen. Termine vereinbaren können Sie hierbei ausschließlich online.


Berufliche Aussichten auf Mallorca

Die Arbeitslosenquote auf Mallorca belief sich zuletzt auf etwa 11,5 Prozent und liegt demzufolge deutlich unter dem Landesschnitt von rund 17 Prozent. Seit 2013 sinkt die Quote kontinuierlich und erreichte im vergangenen Jahr den tiefsten Stand seit acht Jahren. Ursächlich hierfür ist neben dem hohen Touristenandrang auch die Konsumfreude der Einwohner. Soziale und politische Konflikte in anderen beliebten Urlaubsländern haben zuletzt die Besucherzahl weiter in die Höhe steigen lassen. Dieser Umstand erhöht die Chancen für das Arbeiten auf Mallorca.


Praktikum ermöglicht interessanten und risikofreien Einstieg

Bevor Sie sich endgültig für ein Arbeiten auf Mallorca entscheiden, kann es durchaus Sinn ergeben, erst einmal ein Praktikum auf der Insel zu absolvieren. Dabei können Sie einen Blick hinter die Kulissen werfen, ohne Ihr Leben in Deutschland aufgeben zu müssen. Gleichzeitig erhalten Sie auf diesem Weg frei von Risiken die Gelegenheit, bereits in einem Unternehmen Fuß zu fassen. Auch für Praktikanten bieten besonders Hotellerie, Gastronomie sowie Tourismus gute Aussichten. Spannende Möglichkeiten versprechen ferner auch Bekleidungsgeschäfte, IT-Firmen sowie deutschsprachige Medien wie Radiosender, Online-Medien oder Zeitungen.


Aktuelle Arbeitssituation auf Mallorca

So attraktiv das Arbeiten auf Mallorca klingen mag, sollten Sie grundsätzlich das Lohnniveau nicht außer Acht lassen. Im Schnitt liegt dieses 20 Prozent unter dem deutschen Durchschnittsgehalt und ist in den vergangenen Jahren kaum gestiegen. Ganz im Gegenteil zu den Lebenshaltungskosten, die ein Großteil des Einkommens für sich beanspruchen. In einzelnen Branchen gibt es zwar die Aussicht auf höhere Gehälter. Diese verlangen nicht selten jedoch eine neue Ausbildung oder eine hohe berufliche Flexibilität. Flexibilität ist vor allem in der Reisebranche eine unabdingbare Voraussetzung. Die Arbeitswoche besteht für gewöhnlich aus sechs Arbeitstagen – und dies oft bei längeren Arbeitszeiten.

Viele Reiseveranstalter bieten nur Arbeitsverträge nach hiesigem und nicht nach spanischem Recht. Dies führt dazu, dass Sie während der Wintermonate keinen Anspruch auf finanzielle Unterstützung genießen. In der Regel gibt es zudem nur Arbeitsverträge für die Dauer von drei Monaten. Arbeiten auf Mallorca lässt sich auch über Zeitarbeitsfirmen realisieren, was jedoch keine langfristigen Perspektiven eröffnet. Deutlich erfreulicher stellt sich das Sozialversicherungssystem dar. So wird in ganz Spanien der Krankenversicherungsbeitrag vollständig vom Arbeitgeber entrichtet. Vorteile gibt es auch bei der Einkommenssteuer. Diese liegt nämlich etwas unterhalb deutscher Steuersätze.

Titelbild: Copyright @ Pixabay / Droelfzehn


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