Historisches Mallorca – die schönsten Burgen, Festungen und Ruinen

Historisches Mallorca – die schönsten Burgen, Festungen und Ruinen

Neben Sonne, Strand und Meer hat die Baleareninsel Mallorca auch viele Burgen, Festungen und Ruinen zu bieten. Marcel Remus stellt Ihnen die sehenswertesten Bauwerke vor.

Von alten Gemäuern wie Burgen, Festungen und Ruinen geht oft eine besondere Faszination aus. Sie besitzen eine geheimnisvolle, fast mystische Ausstrahlung. Eigenschaften, die viele nicht sofort mit Mallorca in Verbindung bringen. Doch neben Sonne, Strand und Meer hat die Baleareninsel einige alte Gemäuer zu bieten, die einen Besuch allemal wert sind.

Bereits im Mittelalter, bevor die Araber auf die Insel kamen, wurden die ersten Burgen auf Mallorca errichtet. Sie dienten zumeist der Abwehr von Piratenangriffen. Nach und nach wurden immer mehr Festungen gebaut, um die Inselbewohner vor ungebetenen Gästen zu schützen. Einige der zahlreichen, zumeist zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert erbauten Burgen, Schlösser und Festungen, sind mittlerweile zu Ruinen verfallen. Ihren besonderen Charme haben sie allerdings noch immer nicht verloren. Marcel Remus stellt Ihnen die sehenswertesten Burgen, Festungen und Ruinen der beliebten Baleareninsel vor.

Castell de Bellver

Das im 14. Jahrhundert errichtete Castell de Bellver befindet sich nur ca. 3 km westlich von Palma de Mallorca auf einem Hügel, 112,6 m über dem Meeresspiegel. Erbaut wurde das einzige Rundschloss Spaniens zwischen 1300 und 1311. Auftraggeber war König Jakob II. Das Schloss diente lange als Wohnsitz der Könige von Mallorca, jedoch befand sich auch im Keller des Bauwerks ein gefürchtetes Gefängnis.

Das Bauwerk, das zu den schönsten Burgen auf Mallorca gehört, steht inmitten eines dicht bewaldeten Gebietes und ragt mit seinem 33 m hohen Bergfried deutlich heraus. Umgeben ist sie zur besseren Verteidigung von einem breiten Wassergraben, sodass man das Burggelände über eine Zugbrücke betritt. Aufgrund der erhöhten Lage, bietet die Burg einen traumhaften Ausblick auf den Hafen sowie das Stadtzentrum von Palma. Daher erlangte das Rundschloss übrigens auch seinen Namen (Bellver = schöne Aussicht).

Heute befindet sich die Burg im Besitz der Stadt Palma und beherbergt das Historische Museum der städtischen Entwicklung von Palma. Außerdem können Skulpturen des mallorquinischen Künstlers Antoni Despuig sowie das Zimmer von Jovellanos besichtigt werden. Zu erreichen ist das Schloss über die Carrer de Bellver.

Castell de Capdepera

Zu den größten Festungsanlagen der Insel gehört die Burg Capdepera. Sie befindet sich auf der Anhöhe Puig de Capdepera in der gleichnamigen Stadt auf einer Höhe von 159 m im Westen der Insel. Bis ins 18. Jahrhundert wurde sie zur Abwehr von Piratenangriffen genutzt. Zu dieser Zeit lebten fast alle Bürger der Stadt innerhalb der Festungsmauern, welche die Burg umgeben. Heute ist das Bauwerk restauriert und gilt als wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.

Die Kapelle Nuestra Senyora de la Esperanza bildet den höchsten Punkt der Burganlage. In ihr befindet sich eine Marienstatue, welche die Bewohner vor den Piraten schützen sollte. Außerdem befindet sich auf dem Dach der Kapelle ein Aussichtspunkt, der einen beeindruckenden Blick bis zur Nachbarinsel Menorca bietet. Auch diese Burg beheimatet heute ein Museum – in diesem Fall zur Stadtgeschichte von Capdepera. Vor allem das Thema Korbflechterei wird hier ausführlich behandelt, da sie den wichtigsten Wirtschaftszweig früherer Jahre bildete.

Castell d’Alaró

In der Gemeinde Alaró, unterhalb des Berggipfels Puig d’Alaró, steht die Burgruine Castell d’Alaró auf knapp 820 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund der beachtlichen Höhe, bietet sich von der Ruine aus ein sagenhafter Blick bis nach Palma. Die ehemalige Festungsburg diente dem Widerstand gegen die Eroberung durch die Sarazenen. Wann genau sie erbaut wurde, ist nicht bekannt. Die ältesten gefundenen Dokumentationsschriften reichen allerdings bis ins Jahr 902 zurück. Seit dem Jahr 1932 ist die Ruine als spanisches Kulturdenkmal gekennzeichnet. Die Eigentumsrechte teilen sich die Stadt Alaró, das Bistum Mallorca sowie ein privater Eigentümer.

Zu erreichen ist das Castell d’Alaró zum Beispiel über eine Vielzahl an Wanderwegen. Wer viel Zeit und eine gute Ausdauer mitbringt, kann sich am großen Rundweg mit Start auf der Placa de l’Ajuntament versuchen. Dieser führt in ca. fünf Stunden über rund 750 Höhenmeter und bietet traumhafte Einblicke in die umliegende Gebirgsgegend. Wer es gemütlicher mag, kann sein Auto auf dem Parkplatz Es Pouet abstellen und die Ruine über eine Treppe innerhalb von 15 Minuten erreichen.

Außerdem werden zum Castell d’Alaró jeweils am Sonntag nach Ostern und am 8. September (Tag der Geburt der Jungfrau Maria) Wallfahrten unternommen. Wenn Sie die Ruine in Ruhe besichtigen möchten, sollten Sie dies berücksichtigen.

Bild oben: ©Shutterstock Inc./Rolf E. Staerk


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